Die Bartmeise

Über das Buch

In Mitteleuropa trat die Bartmeise bis Mitte der 1960er Jahre nur sehr unregelmäßig als Gast und nur ausnahmsweise als Brutvogel auf. Auch im europäischen Brutareal insgesamt war ihr Vorkommen seit jeher von starken Bestandsschwankungen begleitet. Massenvermehrungen in diesen Brutgebieten führten zuletzt Mitte der 1960er Jahre bzw. Anfang der 1970er Jahre zu einer bemerkenswerten Expansion über große Teile Mittel- und Nordeuropas. Die aus einer Vielzahl von Literaturangaben abgeleitete detaillierte Darstellung dieser und früherer großräumiger Bestandsveränderungen und ihrer Ursachen ermöglicht dem Leser, die eigenen Begegnungen einzuordnen und tiefer in die Zusammenhänge dieses für die Art typischen Phänomens einzudringen. An mehr als 100 Nestern einer seit dieser Ausbreitungsphase bestehenden Brutansiedlung in Brandenburg trugen die Autoren im Verlaufe von 15 Jahren zahlreiche brutökologische Befunde zusammen. Eingehend werden die an über 600 individuell markierten Exemplaren gewonnenen neuen Erkenntnisse, insbesondere zur Individualentwicklung (Umfärbung, Alter, Mauser u.a.), die auch im Hinblick auf die Unterartenzugehörigkeit bedeutsam sind, diskutiert. Trotz vergleichsweise hoher Wiederfundrate beringter Vögel bleibt die Einpassung der Wanderbewegungen in die bekannten Schemata weiterhin unklar. Erst die Zukunft wird zeigen, ob es sich bei den neuen Brutansiedlungen um dauerhafte Arealerweiterungen handelt.

Über die Autoren

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