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Die Raupenfliegen

2. Auflage 2002
30 Seiten
0 Farb.-Abb., 45 SW-Abb.
ISBN: 978-3-89432-540-4

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Über das Buch

Oft sieht man Raupen, an deren Haut weiße Eier, häufig in größerer Zahl, angeheftet sind. Es handelt sich dabei um Eier von Raupenfliegen oder Tachinen, einer sehr artenreichen Familie, deren Larven in anderen Tieren, meist Insekten, schmarotzen. Systematisch herrschen in dieser Familie noch Unklarheiten, so daß selbst der Spezialist bei der Bestimmung der Tiere auf Schwierigkeiten stößt. Die Raupenfliegen stehen als Innenparasiten anderer Insekten nicht allein da, sondern auch in einigen anderen Fliegenfamilien treten solche auf. Diese parasitische Lebensweise ist, wie man an einigen Fliegenarten noch heute beobachten kann, offenbar dadurch entstanden, daß ein allmählicher Übergang von der Entwicklung in faulender zu solcher in lebender Körpersubstanz erfolgte. Auf diesem Umweg gelangten einige Fliegenarten zum Parasitismus. So zieht man häufig Fliegenarten aus toten Insektenpuppen oder -larven, und es läßt sich oft nicht einwandfrei feststellen, ob die Wirte lebend oder erst abgestorben belegt wurden. Ein solcher Übergang zur parasitischen Lebensweise hat sich u. a. bei Lucilia sericata Meig. und L. caesar L., zwei häufig zu findenden, grün- oder blauschillernden Fliegen beobachten lassen. Die erstere Art hat auf dem Rücken der Brust einen blauroten Mittelstrich. Die Larven von Lucilia caesar L. findet man oft in offenen Wunden und Geschwüren. So war bei einem stark verwahrlosten jungen Mädchen unter den Haaren die Kopfhaut vereitert und das darunterliegende Gewebe so stark von diesen Larven besiedelt, daß der Tod nach einiger Zeit durch Blutvergiftung eintrat. Ähnlich können die Larven einer ganzen Reihe allgemein verbreiteter Fliegenarten leben. So auch diejenigen der gemeinen Fleischfliege, Sarcophaga carnaria L., die lebendgebärend ist und ihre Larven eventuell in offene Wunden von Mensch und Tier absetzt. Lucilia sericata Meig. hat in Schottland, Holland und Neuseeland sich für die Schafherden zu einer beträchtlichen Plage ausgewachsen. Die Eier werden anfangs in die Wolle völlig gesunder Tiere abgelegt. Die Schafe kratzen und scheuern sich wund, und in diese allmählich vereiternden Wunden dringen die Larven ein. Außerdem werden auch noch weitere Eier an diese Wunden abgelegt. Gelegentlich wird behauptet, daß diese Larven bei Lämmern auch durch die unverletzte Haut in Mengen eindringen, so daß diese wie ein Sieb durchlöchert sein kann. Auch in Vogelnestern lebende Fliegenlarven plagen in ähnlicher Weise die hilflosen Nestjungen. Dagegen parasitieren die Larven der Azurfliege, Protocalli-phora azurea Fall., einer schönen Fliege mit violettem oder grün-lichem Glanz am Hinterleib und bräunlichem Längsstreifen auf dem metallisch-schillernden Rücken der Brust, regelrecht, indem sie an den Nestjungen von Schwalben, Sperlingen, Bachstelzen, Ammern und anderen Singvögeln wie Blutegel saugen. Die alten Vögel befreien sie übrigens nicht von diesen Schmarotzern. Wir wollen uns hier aber nur mit der vollkommen zum Parasitismus übergegangenen, wirtschaftlich wichtigsten Familie der Raupenfliegen beschäftigen, zumal die verschiedenen Arten biologisch sehr unterschiedliche und interessante Verhältnisse aufweisen.

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