Rädertiere
1. Auflage 1969
112 Seiten
0 Farb.-Abb., 53 SW-Abb.
ISBN: 978-3-89432-243-4
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Über das Buch
Anfang des 18. Jahrhunderts wurden die Rädertiere von dem Holländer Leeuwenhoek entdeckt, der - noch nicht mit moderner Optik ausgerüstet - die ständig bewegten Wimpern, die der Fortbewegung und Nahrungsbeschaffung dienen, als "Räder" ansah. Diese winzigen Lebewesen, deren größte mit bloßem Auge gerade noch zu erkennen sind und die in fast 2000 Arten alle Gewässer der Erde bevölkern, sind indessen keine Einzeller, sondern kompliziert gebaute, hoch organisierte vielzellige Tiere. Je nach dem Biotop, in dem sie leben, sind die Formen ihrer Organe an die Bedingungen der Umwelt angepaßt, und so entwickelten sich außerordentlich vielgestaltige Formen und Arten, deren Körper jedoch auf eine Grundform zurückzuführen ist. Es gibt seßhafte Arten und Planktonformen. Die im Pflanzendickicht lebenden Tiere sind zu "Kriechschwimmern" geworden, andere sind an das Leben in Moos- und Flechtenpolstern angepaßt. Die weichhäutigen Arten weisen eine große Veränderlichkeit ihrer Gestalt auf, andere haben einen mit Ornamenten verzierten Hautpanzer ausgebildet. Der hauptsächliche Lebensraum der Rädertiere ist das Süßwasser, in Seen bilden sie den Hauptbestandteil des Planktons. Doch werden auch Tümpel, Moore und Moose, die Uferzone und der schlammige Grund von ihnen bewohnt. Man findet sie sogar in tiefen Schächten und in den höchsten Gebirgslagen. Auch in feuchten Spalten des Ackerbodens kommen sie vor, wo sie an der Bodengare beteiligt sind und entscheidende Bedeutung für die Umsetzung des Bodens haben.
