Giraffengazelle und Lamagazelle

Über das Buch

Innerhalb der großen Ordnung der Paarhufer gehören die Giraffen- und die Lamagazellen zu den eigentümlichsten Tierarten. In der artenreichen Gattung der Gazellen stellen diese Steppentiere, deren stammesgeschichtliche Entstehung schon weit zurückliegen muß, Anpassungsformen an die besonderen landschaftlichen Verhältnisse in Nordostafrika dar.
Die Verbreitung der Giraffengazelle ist schon in frühgeschichtlicher Zeit - eine Felszeichnung in Oberägypten kündet von ihrem damaligen Vorkommen - sehr zurückgegangen. Die Wiederentdeckung des rezenten Vorkommens für die Zoologie geschah erst am Ende des 19. Jahrhunderts. Die Art ist begrenzt anpassungsfähig an verschiedene ökologische Verhältnisse, ihr bevorzugter Lebensraum ist aber die Halbwüste und die mit Bäumen und Büschen bestandene Trockensteppe in Ebene und Hügelland. Da ihre Nahrung überwiegend aus frischen Trieben und Blättern verschiedener Baum- und Straucharten besteht, entwickelte sich der giraffenähnliche Hals.
Die Lamagazelle ist der Giraffengazelle nahe verwandt und an gleichartige Lebensbedingungen gebunden. Doch ist diese Art weniger anpassungsfähig, sondern sehr empfindlich gegen jede Veränderung ihres Biotops, vor allem des Klimas. Darum war es noch niemals möglich, gefangene Jungtiere am Leben zu erhalten oder die Tiere in Zoos zu züchten, was bei der Giraffengazelle in allerjüngster Zeit vereinzelt gelang. Die Vorkommen beider Arten, die in freier Natur vor allem von Großkatzen und Hyänen verfolgt werden, sind infolge rücksichtsloser Bejagung durch den Menschen sehr gefährdet. In Wildschutzgebieten hofft man, dem dauernden Rückgang der Bestände entgegenzuwirken.

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